Im Fotoalbum von Helene Hauser findet sich der Kommentar:
Salomon Müller, Pfleger im Katharinental Diessenhofen, Bürger von Ossingen:
Geb. 1821, Gest. 1908, 87 Jahre alt
wohnhaft gewesen in Willisdorf, verschwand nach der Geburt des 4. Kindes Lina nach Amerika. Er kam nach einigen Jahren wieder zurück, hielt sich gut. Ein Jahr nach seiner Rückkehr starb seine 2. Frau Barbara an der Geburt des 5. Kindes. Auch das Kind starb.
Salomon Müller liess gemäss Lebensbericht von Pauline Sacher-Müller seine Kinder der ersten Frau, die an Überarbeitung starb, im Stich, heiratete ein zweites Mal und verliess diese Frau mit vier Kindern, um nach Amerika zu verreisen. Diese Zeit war für die Mutter mit ihren Kindern eine sehr schwere Zeit. Eines Tages kehrte er jedoch wieder zurück, als wäre nichts gewesen, schwängerte seine Frau, die ein Jahr nach seiner Rückkehr zusammen mit dem Kind bei der Geburt starb, und liess die vier Kinder wieder im Stich, wie Bertha Aeppli-Müller ihrer Schwiegertochter erzählte. Die Überfahrt nach Amerika und zurück habe er sich damit verdient, dass er Kohlen schaufelte, denn als Pfleger wurde er auch in Amerika nicht reich. Trotzdem habe er seiner Tochter Bertha einmal zweitausend Franken gegeben, was damals viel Geld war, als er in Winterthur lebte, wo er bis zu seinem Tod gearbeitet habe.
Das nebenstehende Bild, das in einer besseren Kopie aus dem Fotoalbum von Ernst Aeppli-Steiger existiert, auf dessen Rückseite "F. Heimbach's Photographs, Cor. Eighthand Hamilton Streets, Allentown, PA" steht, ist somit in Amerika entstanden. Wenn seine zweite Frau 1889 gestorben ist, wie auf der Rückseite eines Bildes von ihr steht, so ist er etwa 1888 im Alter von 67 Jahren aus Amerika zurückgekehrt.
